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Drei „Stolpersteine“ für deportierte Jüdinnen in Forchheim

Drei weitere Stolpersteine zur Erinnerung an die in der NS-Zeit deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger*innen wurden am Dienstagnachmittag in der Forchheimer Innenstadt verlegt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Netzwerk für Respekt und Toleranz“. Bürgermeister Udo Schönfelder legte in Vertretung für Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein Blumen nieder.

•	Bürgermeister Udo Schönfelder legte zusammen mit Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel Blumen nieder.

• Bürgermeister Udo Schönfelder legte zusammen mit Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel Blumen nieder.

„Wir befinden uns im Jahre 76 nach Ende des deutschen Nationalsozialismus. Wir registrieren beinahe täglich, dass es in anderen Ländern, teilweise auch in Europa und gar nicht weit entfernt, aber eben auch in Deutschland nationalistische und antisemitische Ausprägungen gibt. Insoweit ist es wichtig, das auf deutschem Boden oder durch deutsche Täter Geschehene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dies eben ist der Sinn der von Gunter Demnig verlegten Stolpersteine. Erinnerung ist wichtig, um in Gegenwart und Zukunft moralisch richtig zu handeln, wenn es darauf ankommt, auch gegen zu befürchtende Widerstände“, erklärte Bürgermeister Schönfelder in seinem Grußwort.

Der Initiator und Koordinator, Stadtrat Emmerich Huber, begrüßte die Anwesenden, u.a. Bürgermeister Schönfelder, Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel, Stadtheimatpfleger Dr. Dieter George, den leitenden Pfarrer Seelsorgebereichs Forchheim, Martin Emge und die Repräsentant*innen des „Netzwerkes für Respekt und Toleranz“ - der katholischen und evangelischen Kirche, des Bündnisses „Bunt statt Braun“ sowie des Bündnisses gegen Extremismus jeder Art – sowie zahlreiche Stadträt*innen.

Der Künstler und Mahner Gunter Demnig, der das Projekt Stolpersteine 1992 ins Leben rief und normalerweise nur die Erstverlegung vornimmt, sorgte erneut persönlich inForchheim für die Verlegung der kleinen Denkmäler. Unterstützt von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs ließ er für Flora Heller (1886-1941) vor der Wiesentstraße 16 den ersten kleinen Gedenkstein ein.

Zwei weitere glänzende Quader wurden anschließend in der Wiesentstraße 1 für Berta Sundheimer (1872-1942) und vor der Hauptstraße 11 für Grete Zeidler (1889-1941) verlegt.

Umrahmt von melancholischer Musik ihres Musiklehrers Alexander Zinck gaben Schüler*innen des Ehrenbürg-Gymnasiums Forchheim einen Einblick in den persönlichen Hintergrund der deportierten und ermordeten Jüdinnen. Sie hatten die Lebensläufe und Schicksale zusammen mit ihrer Lehrerin Kerstin Meyer recherchiert.

In Forchheim erinnern nun 14 Stolpersteine an die ermordeten jüdischen Mitbürger*innen.