EU-Geschäftsstelle des Internationalen Zentrums für Traditionelle Bewässerung (IZTB) in Forchheim - Feierlicher Auftakt beim internationalen Treffen des IZTB-Beirats – UNESCO und internationale Delegationen zu Gast in Forchheim
Seit Februar 2025 ist es offiziell: Die Stadt Forchheim übernimmt eine Schlüsselrolle im europäischen Wassermanagement und fungiert nun als EU-Geschäftsstelle des Internationalen Zentrums für Traditionelle Bewässerung (IZTB). Ein Meilenstein, der im Rahmen des diesjährigen internationalen IZTB-Beiratstreffens vom 03. bis 05. Juli 2025 gebührend in Forchheim gefeiert wurde.
Die internationale Veranstaltung begann am Donnerstagabend mit einem herzlichen Willkommensempfang im idyllischen Forchheimer Kellerwald. Gäste aus der Schweiz, aus Italien, Österreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden sowie aus mehreren Regionen Deutschlands – darunter den Queichwiesen, dem Strombachtal, aus Nürnberg und dem Landkreis Forchheim – kamen zusammen. Dies um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu Gunsten der „Traditionellen Bewässerung“ – von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt - zu stärken.
Am Freitag tagte der IZTB-Beirat im Sitzungssaal der VR Bank Forchheim. Unter Beteiligung der deutschen und österreichischen UNESCO-Kommissionen wurden im Rahmen eines strategischen Workshops zentrale Themen und Ziele für die Zukunft der traditionellen Bewässerungssysteme herausgeschält und diskutiert. Dank des Zusammenspiels der beiden IZTB-Geschäftsstellen, eine in Forchheim und eine in St.
Urban (Schweiz), stehen die Chancen gut, dass die traditionelle Bewässerung im Verbund mit modernen Ansätzen einen relevanten Beitrag für künftige Herausforderungen des Wassermanagements leisten kann.
Den feierlichen Höhepunkt bildete der Festabend mit Grußworten von hochrangigen Vertreter*innen: Markus Ischi als Repräsentant des IZTB-Stiftungsrates, Nina Dederichs von der Deutschen UNESCO-Kommission, Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein als IZTB-Stiftungsrat sowie die stellvertretende Landrätin des Landkreises Forchheim, Barbara Poneleit, würdigten die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit. Auch Vertreter*innen des städtischen Wässerwiesenteams, darunter Mitglieder des Stadtrates, nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Am Samstag führte eine gemeinsame Exkursion in die fränkischen Wässerwiesen zwischen Nürnberg und Schwabach, die ebenso eine zentrale Rolle im UNESCO-Antragsverfahren spielten. Sehr eindrücklich waren die Beiträge der lokalen Wässerer und weiterer regionaler Akteur*innen. Mit vor Ort waren auch Britta Walthelm, Umweltreferentin der Stadt Nürnberg, sowie Dr. Maximilian Hartl, Umweltreferent der Stadt Schwabach. Der Ausklang fand in stimmungsvollem Ambiente am Hofgut Lämmermann mit fränkischen Tapas und einem Umtrunk am Rand einer aktiven Wässerwiese statt.
„Wässerwiesen sind echte Alleskönner – und ein Paradebeispiel dafür, wie traditionelles Wissen Antworten auf moderne Herausforderungen geben kann“, so Oberbürgermeister und IZTB Stiftungsrat Dr. Kirschstein. Der Klimawandel stellt Regionen weltweit vor große Herausforderungen – umso bedeutender sind naturnahe, multifunktionale Lösungen wie Wässerwiesen. Sie vereinen Hochwasserschutz, Biodiversität, Grundwasserneubildung, Ertragssicherung und Naherholung.