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Gedenken zur Reichspogromnacht

Von links: Bürgermeister Schönfelder, Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel und Oberbürgermeister Dr. Kirschstein stehen dunkel gekleidet an einem Synagogendenkmal (rechts im Foto). Davor befindet sich ein geschmückter Kranz sowie Grablichter. Im Hintergrund sieht man einen Fluss und eine Häuserzeile.
Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, Bürgermeister Udo Schönfelder und Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel gedachten zusammen der Opfer des Nationalsozialismus.
  • Pressemitteilung

am 09. November 2025

Eindringliche Worte sprach Forchheims Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein anlässlich des Gedenkens zur Reichspogromnacht:

„Was passiert war soll nie wieder passieren, wir müssen uns den Anfängen verwehren und beobachten was in der Welt passiert. Wir müssen uns bewusst werden, wie fragil unsere Demokratie ist.“ Demokratie sei niemals selbstverständlich „wir müssen uns täglich darum bemühen“, so Kirschstein, der klare Worte gegen die AfD sprach „die sich klar gegen die Menschenwürde ausspricht“,

und sich dafür aussprach, ein Verbotsverfahren gegen die AfD neu aufzugreifen.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen und Bethäuser. Geschäfte jüdischer Inhaberinnen und Inhaber wurden zerstört und geplündert, mehr als 1.300 Jüdinnen und Juden wurden noch in dieser Nacht ermordet. Die Pogromnacht 1938 markierte den Auftakt zur systematischen Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Auch in Forchheim kam es zu schweren Ausschreitungen. Die Nazis zogen die Juden aus ihren Häusern, misshandelten sie, schleppten sie zur Polizeiwache und sperrten sie dort ein. Geschäfte wurden geplündert, Wohnungen verwüstet, wertvolle Kultgegenstände aus der Synagoge geraubt. Die in den Augen der Nazis wertlosen Thorarollen wurden in die Wiesent geworfen. Am folgenden Tag sprengte ein Trupp der Technischen Nothilfe aus Nürnberg die Synagoge. Unter den Augen des schaulustigen Mobs mussten die jüdischen Bürger mit bloßen Händen den Schutt der Synagoge auf Schubkarren aufladen. Die meisten jüdischen Männer kamen danach wochenlang in „Schutzhaft“ in das KZ Dachau.

Zusammen mit dem Forchheimer Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus „Bunt statt Braun“ wurde mit Reden und musikalischer Begleitung an die Gräueltaten des 9. November vor nunmehr 87 Jahren erinnert.