Im Rückgriff auf sein Buch „Auf den Spuren der Kritischen Theorie und der modernen Sozialphilosophie“ (erschienen 2020 im LIT-Verlag) stellt er in sieben Stationen Autoren mit Bildern und vielen Originalzitaten vor: Der Bogen spannt sich von den Philosophen Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Günther Anders, Jürgen Habermas bis hin zu den Kommunikationswissenschaftlern Bernhard Pörksen und Friedemann Schulz von Thun, dem Sozialphilosophen Hartmut Rosa und dem Psychotherapeuten Joachim Bauer.
Inhalte des Vortrags:
- Der Kulturphilosoph Walter Benjamin lenkt in seinen geschichtsphilosophischen Thesen die Aufmerksamkeit auf die geschichtliche Leiderfahrung und äußert großen Zweifel am Fortschrittsgedanken in der Moderne.
- Der mit ihm befreundete Philosoph Theodor W. Adorno sieht in der europäischen Zivilisation eine bloß instrumentelle Vernunft am Werk, die vorwiegend der Herrschaft über Menschen und über die Natur dient. Sowohl in der kapitalistischen Ökonomie als auch in den Strukturen des modernen Lebens diagnostiziert er Entfremdung.
- Eine besondere Position vertritt der Philosoph Günther Anders. Angesichts der atomaren Bedrohung formuliert er radikale Zweifel am moralischen und politischen Vermögen des Menschen, die Technik zu beherrschen, die er hervorgebracht hat.
- Der Philosoph Jürgen Habermas begründet mit der Abkehr von der radikalen Systemkritik seines Lehrers Adorno eine Neuorientierung der Kritischen Theorie. Gegen die erkennbaren Zwänge des Systems setzt er in seiner Sozialphilosophie auf die kommunikative Vernunft. Das von ihm entwickelte Diskursprinzip mit der Idee einer herrschaftsfreien und vernunftgeleiteten Verständigung soll die moderne Zivilgesellschaft fördern und die Demokratie stärken