Zum Inhalt springen

Stellungnahme zur „Traueranzeige“ an den gefällten Linden am Paradeplatz in der Stadt Forchheim

Gemeinsame Stellungnahme der Stadt Forchheim und der Freiwilligen Feuerwehr Forchheim - Die auf einem Baumstumpf angebrachte Traueranzeige an einer der gefällten Linden am Paradeplatz Forchheim veranlasst die Stadt Forchheim und die Freiwillige Feuerwehr Forchheim zu folgender gemeinsamer Stellungnahme:

Baumstumpf am Paradeplatz

Baumstumpf am Paradeplatz

Eine Fällung der Bäume erfolgte aufgrund der anstehenden Neugestaltung des Paradeplatzes und der Notwendigkeit von Aufstellflächen für die Drehleiter an der nördlichen Häuserzeile des Platzes. Die hierfür maßgeblichen Dimensionierungen regeln Artikel 5 der Bayerische Bauordnung sowie die Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr.

Der Behauptung der Unterzeichner der Traueranzeige, dass die Fällung aufgrund einer Einschätzung der Feuerwehr Forchheim erfolgte, wird ausdrücklich widersprochen!“, so Stadtbrandinspektor (SBI) Jürgen Mittermeier.

Zur Demonstration des notwendigen Platzbedarfs einer Rettung von Personen aus den Obergeschossen der betroffenen Häuser über die Drehleiter stellte die Freiwillige Feuerwehr Forchheim im vergangenen Jahr dankenswerterweise lediglich bei einem Ortstermin Mannschaft und Gerät zur Verfügung.

Die Pflichtaufgaben der Stadt Forchheim in den Bereichen „Abwehrender Brandschutz“ und „Technische Hilfeleistung“ werden durch den Betrieb der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Forchheim erfüllt. Die Erfüllung dieser Pflichtaufgaben gründet auf dem ehrenamtlichen Engagement von fast 300 freiwilligen Feuerwehrleuten, die sich 365 Tage im Jahr in den Dienst der Allgemeinheit stellen!“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, „dafür gebührt allen Kameradinnen und Kameraden Dank und Anerkennung. Was ich auf keinen Fall dulden werde, ist, dass hier politischer Fundamentalismus auf dem Rücken der Freiwilligen Feuerwehr ausgetragen wird.

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im gesamten Stadtgebiet kein hauptamtlicher Feuerwehrdienstleistender beschäftigt wird und Ehrenamtliche diese Pflichtaufgaben der Kommune unentgeltlich erfüllen“, betont SBI Jürgen Mittermeier.

Auf Wunsch des Stadtrates wurde eine Verpflanzung der Bäume in Zusammenarbeit mit einer auf Großbaumverpflanzungen spezialisierten Firma geprüft“, erläutert der CSU-Stadtrat und Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Forchheim, Josua Flierl. Die Präsentation der Ergebnisse dieser Prüfung erfolgte in Planungs- und Umweltausschuss am 06.10.2020. Die Methode einer Verpflanzung, die notwendigen Voraussetzungen und Begleitmaßnahmen sowie die Kosten der einer Versetzung wurden anhand einer ausführlichen Präsentation durch einen Sachverständigen dargelegt.

Aufgrund der geringen Erfolgsaussicht einer erfolgreichen Versetzung der Bäume wurde diese Option von den Ausschussmitgliedern einstimmig abgelehnt, einschließlich der Mitglieder der FGL-Fraktion.

Neben der Neuanpflanzung von Bäumen im Zuge der Umgestaltung des Platzes werden die für eine Umsetzung veranschlagten 60.000 Euro für zusätzliche Nachpflanzungen von Bäumen im Stadtgebiet investiert“, so Oberbürgermeister Dr. Kirschstein weiter.

Dass eine Bundestagsabgeordnete im fernen Berlin vielleicht den Bezug zur Realität verloren hat, mag sein, aber dass Mitglieder des Stadtrates einen einstimmig gefassten Beschluss nicht akzeptieren können und wollen und das Ehrenamt als Sündenbock für ihre Ansichten herhalten muss, ist ehrlich gesagt, eine Unverschämtheit und bodenlose Frechheit!“, so Vorsitzender Josua Flierl.

Zusammenfassend:

  • Die Bayerische Bauordnung regelt die erforderlichen Flächen für die Feuerwehr.
  • Der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Forchheim hat eine Verpflanzung der Bäume einstimmig abgelehnt.
  • Die Aufgabe der ehrenamtlichen Feuerwehrleute ist der abwehrende Brandschutz und der technische Hilfsdienst.
  • Die Feuerwehr hat eine Fällung weder empfohlen noch angewiesen.