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Forchheim "blüht" auf

Das Insektensterben, der Rückgang vieler Tierarten durch Verdrängung aus ihren Lebensräumen und der Klimawandel mit immer häufiger trockenen Sommern machen der Natur und dem Menschen zu schaffen. Viele dieser Probleme sind menschengemacht. Die Stadt Forchheim steckt seit Jahren viel Engagement in die Erhaltung der Artenvielfalt und den Umweltschutz bei der Anlage und Pflege ihrer Grünflächen, um diesem Trend entgegenzusteuern.

Das Stadtbauamt und das Amt für öffentliches Grün arbeiten hier eng zusammen, um geeignete Maßnahmen effektiv umzusetzen. Ein Projekt ist die Weiterentwicklung von sogenannten „Eh-da-Flächen“ zu artenreichen Flächen. „Eh-da“ ist die saloppe Formulierung für „sowieso vorhanden“, sprich diese Flächen ohne erkennbare wirtschaftliche Nutzung in besiedelten Gebieten oder in der freien Natur sollen für die Förderung der Biodiversität bereitgestellt und somit ökologisch aufgewertet werden.

Umgesetzt wurde hier bereits an öffentlichen Verkehrswegen das Straßenbegleitgrün „Silbersommer“, eine robuste und attraktive Pflanzung mit insgesamt 30 verschiedenen Staudenarten, die vom Bund Deutscher Staudengärtner entwickelt und ausgezeichnet wurde. Diese artenreichen Grünstreifen ziehen nun wieder vermehrt Insekten an und bieten sogar Kleintieren Schutz.

Auch die Blühflächen im Stadtgebiet werden sukzessive erweitert. Begonnen hat man damit bereits auf der Bastionsanlage im „Alten Schwesterngarten“ des ehemaligen Krankenhauses. „Seit Jahren mähen wir die Wiese nur noch einmal im Jahr, um die vorhandenen Biotope zu schützen“, so Herbert Fuchs vom Gartenamt. Mittlerweile hat sich der Bestand so entwickelt, dass z.B. die dort brütenden Vogelarten gut Insekten als Nahrung finden. Neue Blühwiesen wurden in diesem Bereich unterhalb der Mauer im alten Krankenhausgarten angelegt. Der Plan ist, von dieser Fläche aus eine Neubesiedlung verschiedener Pflanzenarten in die umliegenden Wiesen zu erreichen.

Aber auch bei neu entstandenen Flächen rückt die naturnahe Begrünung in den Fokus. So wurde um den Pendlerparkplatz am Bahnhof Kersbach letztes Jahr bei der Einweihung die erste Blumenaussaat symbolisch durch OB Dr. Uwe Kirschstein, Bauamtsleiter René Franz und Reinhilde Steinmetz vom Stadtplanungsamt vorgenommen. Mittlerweile ist dort eine bunte Blühfläche z.B. mit dem blau blühenden Natternkopf und vielen anderen Arten entstanden.Damit wird sich die Stadt jedoch nicht zufrieden geben. Die Umwandlung weiterer „Eh-da“-Flächen in Blühflächen sind in Planung, so u.a. die Fläche am Kreisverkehr in Hausen, am Radweg Burk-Wimmelbach, in der Parkanlage Karolingerstraße, in der Hainbrunnenstraße, am Streckerplatz, auf der Sportinsel, an der Baiersdorfer Straße in Kersbach und an der Mountainbike-Strecke an der Schleuseninsel.